Hier sind die Haupt-Pilgerstätte und einige andere Orte, die ich besucht habe, als ich auf den Spuren von St. Columban war. Die Pilgerreise begann für mich in Chemnitz – die Stadt hat nichts direkt mit Columban zu tun – ich lebe dort. Ich bin aber in der Nähe von Bangor in Nordirland aufgewachsen. Vom 6.-9. Jahrhundert war Bangor eines des wichtigsten Zentrums der Christenheit überhaupt. Pilger sind sogar von weit entfernten Länder wie Ägypten nach Bangor gereist, um unter den keltischen Gelehrten zu studieren.
Von Bangor aus gingen St. Columban und seine 12 Jünger, nach Frankreich, Deutschland, Österreich, in die Schweiz und nach Italian. Circa 1400 Jahre später bin ich auf die Spuren meiner Landesmänner gegangen. Ein Roadtrip, eine Abenteuer, mit vielen tollen Erlebnissen und inspirierenden Augenblicken.
Von Bangor bin ich nach Rosslare mit dem Bus gefahren, um mit der Fähre nach Cherbourg zu kommen. Auf dem Schiff habe ich eine tolle Nacht mit Bikers verbracht und wurde nachdenklich darüber, was es heißt, Ausländer zu sein. In Cherbourg hatte ich meine erste Erfahrung, als Anhalter zu fahren – auf Französisch! Saint-Coulomb ist der Ort, wo Columban und die irischen Mönche im Jahr 590 gelandet sind. So ein herrlicher Strand hier – ich werde nie verstehen, warum die Iren nicht hier geblieben sind! Übrigens, in Saint Coulomb hat Gott mit mir durch ein Pferd gesprochen 😉 Siehe Kapitel 4 meines Buches.
Die Strecke um Le Mans herum sollte eigentlich No-Mans-Land heißen. Ich hatte hier große Probleme, voran zu kommen. Bis ich ein Engel begegnet bin. Echt. Mitten im Frankreich bin ich eine Strecke entlang gelaufen, die nachts von der Militär als Teststrecke für neue Tarnfahrzeugs benutz wird – vermute ich. In Bourg-en-Bresse habe ich mitten auf dem Asphalt am Busbahnhof übernachtet.
Um Luxeuil zu erreichen, musste ich wieder Richtung Norden pilgern, aber es hat sich auf jedem Fall gelohnt. Luxueil ist die bedeutendste monastische Stelle des Frühmittelalters und ganz entscheidend für die Entwicklung des Christentums in Europa. Hier habe ich auch in Harry Potters Hogwarts Castle übernachtet, oder Ähnliches.
In Basel wurde ich fast verhaftet. In Zurich habe ich den peinlichsten Augenblick meines Lebens gehabt, und in Sankt Gallen habe ich Murphys Gesetz bzw. Chaos-Theorie bewiesen. (Nach Sankt Gallen ist sie für mich keine Theorie mehr.) In Bregenz und Sankt Gallen habe ich die zwei wundervollen historischen Zentren mittelalterlicher Mission von Columban, Gallus und die anderen irischen Mönche besucht. Ein Stück Himmel auf Erde – auch weil Gott mich hier ‘reingelegt’ hat.
In Italian habe ich Gespräche mit Außerirdischen geführt, meine Geldkarte verloren, den Jahrestreff der Vespa-Fahrer vor meinem Fenster erlebt und die Grabstätte von Columban in Bobbio besucht.
Es war eine echte Abenteuer – so wie eine Pilgerreise sein soll – mit vielen neuen Erkenntnissen …über mich selbst, über Gott, über einige tote Mönche und über viele von Autos überfahrene tote Tiere. Also, ich kann es nur empfehlen.
Blessings,
Barry
PS – Herzliche Einladung zu einem besonderen Abend in Berlin, wo ich von meinem Buch lese und mit meiner Band wunderschöne irische Lieder singe. Eintritt frei. What more do you want? 😉